Entspricht im Rother-Führer Etappe V35

Endlich kehren wir zurück auf die Grande Traversata delle Alpi! Wir haben ein Zeitfenster von 10 Tagen zur Verfügung und steigen fast dort ein, wo wir 2019 unseren 2. Wanderblock beendet haben. Allerdings nur örtlich, denn in der Zwischenzeit haben wir einige Weitwandererfahrungen gesammelt. Dennoch lassen wir für diese Tour Zelt und ‚Chöcherli‘ zu Hause, denn auf der GTA wird kulinarische Versorgung GROSS geschrieben.

Ab Susa stehen wieder einmal Varianten zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den Einstieg in Salbertrand um möglichst rasch dem belebten Gebiet zu entkommen. Je südlicher wir gelangen, um so weiter die Anreise. Und wir alle kennen die Pünktlichkeit der italienischen Bahn! Hoffen wir auf gut gesinnte Reisefeen.

Es freut uns besonders, dass wir die nächsten Tage wieder einmal im Trio Nesselbach unterwegs sind, denn Doris schliesst sich uns an.

Trio Nesselbach ist wieder auf Tour

Wir haben uns entschieden, den GTA-Blog weiterzuführen, da wir unserer Wurzelkocher-Statistik entnehmen können, dass er sehr beliebt ist.

Die 8-stündige Anreise nach Salbertrand verkürzen wir mit einem Apéro, für den Weisswein ist es so etwas wie eine Rückführung, denn er kommt ursprünglich aus dieser Region. Zudem haben wir Glück und alle Züge verkehren planmässig. Ein gutes Omen!

Apéritivo italiano

Und endlich geht‘s los! Die Bahnstation ist nicht sehr einladend, aber obwohl dies ‚nur‘ eine Variante ist, sind die Beschilderungen sehr gut.

Wer reist schon freiwillig nach Salbertrand?

Und so steigen wir in der ‚Diretissima‘ langsam aber stetig immer höher in Richtung Seu. Wir wandern durch den Naturpark del Bosco, der lichte Tannenwald spendet zwar Schatten, aber dennoch drückt der Schweiss aus allen Poren. Die verlassenen Alpen hinterlassen Spuren aus früheren Zeiten und kreuzen immer wieder unseren Weg.

Verlassene Alpen kreuzen immer wieder unseren Weg

Die nahe französische Grenze ist immer wieder spürbar in Form von Worten, denn im 18. Jahrhundert wären wir hier durch französisches Gebiet gewandert. Die okzitanische Sprache ist hier allgegenwärtig.

Ist das französisch oder italienisch?

Immer wieder ist der Grenzverlauf zwischen Italien und Frankreich verschoben worden, bevor er 1947 endgültig auf den Alpenhauptkamm gelegt wurde.

Nach zwei Wanderstunden und 700 HM erreichen wir das charmante Bergdörflein Seu mit dem liebevoll eingerichteten Rifugio Arlaud, der Namensgeber war früher ein Minnesänger.

Ursprünglicher Alpweiler Seu
Das Dorf ist gut erhalten, bestimmt auch dank der Fahrstrasse
Das schlichte Kirchlein aus früheren Zeiten

Wir fühlen uns ein bisschen wie in einem begehbaren Museum. Die stilvoll eingerichtete Gartenterrasse verführt uns problemlos zu einem zweiten Apéro.

Das Rifugio Arlaud lädt zum Verweilen ein

Dieser Einstieg eignet sich sehr gut, um ihn mit einem Reisetag zu kombinieren. Ein erstes Schnuppern am Weg ist möglich und die Vorfreude auf die nächsten Wandertage wächst rasant.

Ein wunderschöner Aufstieg nach Seu…
… vorbei an prächtigen Blumenwiesen

Und was hat sich verändert in den 4 GTA-freien Jahren? Wir haben uns für den Trail-Runner und gegen Wanderschuhe entschieden und der Rucksack ist deutlich leichter und kompakter. Aber sonst ist alles wie in unserer Erinnerung: tolle, einsame Pfade, exzellentes Essen und auch günstiger und guter Wein. Generell ist jedoch das Preisniveau schon deutlich angestiegen, aber für schweizer Verhältnisse immer noch voll ok!

Buona notte

Fazit vom Tag: die GTA hat uns schon wieder um die Därme gewickelt!

Salbertrand – Rifugio Arlaud

1 Kommentar

Reini · Juli 6, 2023 um 22:29

Hoi Ihr DREI. Schön, gibt es wieder Wander- und Erlebnisberichte. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
P R O S I T.

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