Im Tal steigen die Temperaturen auf 35°C und selbst auf dem Jungfraujoch auf 3454 m.ü.M. schwitzen bei +10°C nicht nur die Gletscher. Wir sind bereits Mitten in unserem zweiten Arbeitsblock und geniessen das selbstständige Arbeiten in traumhafter Umgebung:

Als Betriebswartepaar auf der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch (HFSJG)

Wir werden immer wieder gefragt, wie wir zu diesem aussergewöhnlichen Job gekommen sind. Nun ja, wir haben uns beworben, wie bei jedem anderen Job und durchliefen das offizielle Bewerbungsverfahren. Damit im Finale der Luckypunch gelingt, gehören einige Fähigkeiten dazu sowie ein Quäntchen Glück. Aber vor allem muss man diese Lebensform wirklich wollen, und zwar beide. Aber woher sollen wir wissen, dass es einen solchen Job überhaupt gibt? Lieber Sepp, wir sind dir sehr dankbar, dass du uns das Inserat dezent aufgedrängt hast. Denn nach unserer Wanderzeit im Sommer 2021 haben wir im Januar 2022 unsere neuen Arbeitsstellen angetreten und das ist in der Regel nicht der Zeitpunkt, um in der Freizeit Stelleninserate zu studieren.

Eines vorab, unser aktuelle Alltag unterscheidet sich stark von unserem bisherigen. Sonja betreut nun Forscher aus verschiedenen Nationen und dies ohne Spitex-Schürze. Thomas ist viel auf den Beinen und wandert durch die Stollen zwischen Sphinx und Forschungsgebäude. Fertig mit Büroschlaf!

Nach einer professionellen und intensiven Einführungswoche durch das zweite Betriebswartepaar Daniela und Erich, dürfen wir nun bereits selbstständig die Forschung rocken. Die gemütlichen Stunden mit euch werden wir vermissen!

Anstossen auf eine gute Zusammenarbeit mit Daniela und Erich, herzlichen Dank für die tolle Einführung!

Jeweils während zwei bis drei Wochen arbeiten und wohnen wir auf dem Jungfraujoch. Danach lösen uns Daniela und Erich ab und wir lassen es uns während ebenfalls zwei bis drei Wochen im Tal gut gehen bei arbeitsfreier Zeit.

Unser Alltag ist sehr abwechslungsreich, arbeiten und wohnen fliessen in einander über. Eine traumhafte Kulisse begleitet uns ständig mit oft schnell wechselnden Gesichtern.

Jungfrau im Negligé
Ufos im Anflug
Arbeit

Nun aber zur Arbeit, dafür werden wir schliesslich auch bezahlt. Nicht für’s „aus dem Fenster gucken“. Wobei, so ganz stimmt diese Aussage doch nicht. Fünf mal pro Tag beobachten wir für MeteoSchweiz das Wetter; dazu gehören Wolkenarten ober- und unterhalb des Jochs sowie Sichtweiten bestimmen und das ist nur möglich, wenn wir immer mal wieder zum Fenster hinaus schauen.

Die übrige Arbeit wartet vorwiegend im Innern des Forschungsgebäudes oder hoch oben auf der Sphinx auf uns. Hier eine kleine Aufzählung unserer Tätigkeiten, zu einem späteren Zeitpunkt werden wir einzelne Themen vertiefen. Habt ihr Wünsche?

  • Empfangen und Betreuen von Forschern
  • Technische Remote Unterstützung von Forschern bei Problemen an Messinstrumenten
  • Vermietung von 12 Betten an Forscher und Arbeiter
  • Fünf Mal täglich Wetterbeobachtungen für MeteoSchweiz
  • Reinigung und Unterhalt der Forschungsstation sowie Sphinx
  • Durchführung von verschiedenen manuellen Messungen wie z.B. Luftproben nehmen, Radioaktivitätsmessungen, Niederschlagsmessungen, usw.
  • Büroarbeiten, Zimmerreservationen, Abrechnungen, Logistik, Wäsche
  • Herstellung von Flüssigstickstoff
  • Führungen von Besuchergruppen durch die Forschungsstation und Sphinx in Deutsch und Englisch
  • Interviews mit Medienvertretern (TV und Zeitschriften)
  • Logistik, Stapler fahren
  • Schneeräumung auch im Sommer auf der Sphinx und gesichert auf dem Vordach der Forschungsstation
Die Wettermacherin
Leben und Wohnen

Jedes Betriebswartepaar verfügt über ein eigenes Schlafzimmer mit Dusche/WC. Die 2-Zi Wohnung bestehend aus Stube und Küche teilen wir uns. Sämtliche Räume bieten einen uneingeschränkten Ausblick auf den Aletschgletscher und die umliegende Bergwelt.

Ausblick aus dem Schlafzimmer

Die Forschungsstation befindet sich in einem separaten 5-stöckigen Gebäude und ist getrennt vom touristischen Komplex. Lediglich auf dem Weg hoch zur Sphinx kommen wir in Berührung mit den Touristenströmen oder wenn wir uns im Lindt-Shop mit Lindorkugel-Nachschub eindecken.

Zwischendurch gönnen wir uns auch mal eine Pause und lassen die Seele baumeln beim einmaligen Ausblick von unserer Terrasse.

Entspannung für uns und die Alpendohlen
Fernsehreportage im SRF Schweiz aktuell vom 20. Juli

Für Interessierte: am 20. Juli 2022 um 19 Uhr ermöglicht euch das Schweizer Fernsehen SRF in der Sendung Schweiz aktuell einen kurzen Einblick in die Forschungsstation und unseren neuen Alltag.

Mehr Informationen zur hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch (HFSJG) findet ihr unter folgendem Link.

Sphinx im Abendkleid

Bis bald wieder mit Neuem vom Joch, bleibt gesund, immer schön dem Schatten nach und Trinken nicht vergessen.

Kategorien: Jungfraujoch

6 Kommentare

Wisi · Juli 20, 2022 um 13:28

Liebe Sonja, lieber Thomas
Ihr beide überrascht uns immer wieder. Super, dass ihr diesen Job bekommen habt und es gibt fast keinen idealeren für euch beide. Ich wünsche euch weiter viele Freude bei dieser Beschäftigung mit der grandiosen Aussicht.
Herzliche Grüsse, Sonja & Wisi

Anna Falett · Juli 19, 2022 um 12:47

nichts, aber ich sende dir/euch herzliche Grüsse!

Anna (Freundin deiner Mutter Margrit) und danke für das Miterleben lassen

Yvonne · Juli 19, 2022 um 09:32

Ich werde am 20. Juli auf jeden Fall den Fernseher einschalten!!👍

Jan · Juli 19, 2022 um 09:26

Gratuliere euch zu diesem Traumjob an einem der wohl schönsten Arbeitsorte der Schweiz – Es scheint der perfekte „Match“ nach euren Wanderjahren zu sein! Ich wünsche euch viel Freude und Zufriedenheit auf dem Berg und im Tal.

LG Jan

Ilvy · Juli 18, 2022 um 23:31

WOW 🤩!!! Das sieht einfach traumhaft aus!!! Ich wünsche euch eine wunderbare Zeit!!! Liebe Grüsse aus Schweden 🙏❤️

Reini · Juli 18, 2022 um 19:21

Danke Sonja und Thomas für den Ein- und AUSblick in Eurem neuen Arbeitsgebiet.
Mir fehlen die Worte, ob soviel SPEKTAKULÄREM. Klar… der Alltag spielt sich ein und wird weniger spektakulär.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Pia und ich in nächster Zeit mal zu Euch kommen, ist eher klein. Vielleicht lockt es Euch mal, im „Heimaturlaub“ einen Gump nach St. Gallen zu machen. Herzlich willkommen – jedenfalls.

Reini

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