Irgendwie freuen wir uns nach einigen Tagen unterwegs auf die Annehmlichkeiten der Zivilisation wie z.B Eis essen oder duschen, dennoch fühlen wir uns in grösseren Städten jeweils sehr rasch falsch umgepflanzt. Im kleinen Städtchen Kalambaka zu dieser Jahreszeit und wahrscheinlich generell in diesem Jahr fühlen wir uns jedoch erstaunlich wohl.
Eigentlich planen wir zwei Übernachtungen in Kalambaka ein, um die imposanten Klöster von Meteora zu besichtigen. Wir sind dann jedoch gar nicht unglücklich, als wir am Mittwoch erfahren, dass der Bus zurück nach Ioannina am Donnerstag bereits ausgebucht ist und wir deshalb wohl oder übel noch eine Nacht anhängen müssen. So können wir an zwei Tagen durch das spektakuläre geologische Naturmuseum mit wunderschönen Berg-Wanderwegen und den imposanten Felstürmen ‚strielen‘.
Die Metéora-Klöster gehören dem UNESCO-Weltkulturerbe an. Der Name Metéora leitet sich von meteorizo (μετεωρίζω) ab, was „in die Höhe heben“ bedeutet. Dieser Name beschreibt die Lage der Klöster, die auf hohen Sandsteinfelsen gebaut wurden und bei dunstiger Luft manchmal zu schweben scheinen. Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. (Wikipedia)
An Pausentagen darf aber auch das Auffüllen unserer Batterien nicht zu kurz kommen. So lassen wir uns auf die griechische Küche ein und lernen die Gewohnheiten mit jedem Tag besser kennen. Immer nur wenig bestellen, es gibt meistens mehr als das Bestellte, das haben wir mit überfüllten Bäuchen gelernt. Vorallem die Vorspeisen haben es uns angetan: verschiedene Gemüse gegrillt oder fritiert, Fetakäse frisch oder gegrillt, Sardellen, Fleischbällchen und vieles mehr.
Und zurückhaltend bestellen gilt auch bei den Getränken… Am dritten (offerierten) halben Weissen haben wir dann schon etwas zu beissen. Zudem trinken die Einheimischen in dieser Region Tsipouro und nicht Ouzo, den überlassen sie den Touristen. Und sie trinken ihn zu allen möglichen Gelegenheiten, zur Appetitanregung, zwischen den Mahlzeiten oder auch zum Verdauen. Man findet also immer einen guten Grund für einen Tsipouro. Zudem wird zu jedem bestellten Tsipouro ein kleines Plättli serviert, ähnlich den spanischen Tapas.
Auch sehr positiv ist, dass noch bevor man etwas bestellt, Trinkwasser aufgetischt wird und zwar ohne Verrechnung. Das schätzen wir enorm und würden uns das auch für zu Hause wünschen.
Wirklich ein sehr herzliches und hilfsbereites Volk, diese Griechen. Immer wieder entstehen spannende Begegnungen. Am nächsten ESC erhalten sie von uns die volle Punktzahl, egal mit welchem Song!
Es scheint so, dass wir inzwischen einen guten Riecher für originelle Restaurants haben. Bereits am ersten Abend geniessen wir das fröhliche und ungezwungene Ambiente im Tsipouradiko Mitten unter Einheimischen. Je später der Abend, umso mehr Gäste kommen. Die Tischreihe entlang der Strasse wird immer länger, denn die Tische werden nach Bedarf nach draussen gestellt. Als es auf der einen Strassenseite keinen Platz mehr hat, gehts einfach auf der gegenüberliegenden Seite weiter bis zum nächsten Restaurant. Ob dies bei uns auch möglich wäre und die Nachbarn Nörgeli und Bünzli dies tolerieren würden?
Nun sind wir wieder voller Energie, bedingungslos optimistisch auch ohne bedingungslosem Grundeinkommen und sehr gespannt, was uns im hochgelobten Pindos-Gebirge erwartet! Hoffentlich wird es dort nicht ganz so heiss wie hier, denn in dieser Region werden in den nächsten Tagen Temperaturen von bis zu 40 Grad erwartet. Würde heissen, gegrillter Fetakäse direkt aus dem Rucksack, auch ohne Grill!
3 Kommentare
Reini · Juni 18, 2021 um 10:37
Eindrücklich die Felstürme. Und immer wieder eine Aufnahem der besonderen Art: Dort wo Sonja über die „Abgrund“ der Gartenmauer jumpt.
Hier der Link zu einem Film Kletterei Film von einem Kollegen von mir:
Silvia Lüdi · Juni 18, 2021 um 09:52
Dank euch lerne ich Die Welt kennen. Ich komme mir so klein vor in dieser großen Welt 😇
Bruderer Trudi · Juni 18, 2021 um 09:15
Zu diesen Bildern kann ich nur sagen „wunderschön“ und „sehr, sehr interessant“.
Da sind wir Zivilisten stolz lauf unsere Wolkenkratzer und Hängebrücken, doch vor 100erten von Jahren wurden Klöstder und imposante Festungen auf Felsen gebaut (und zwar ohne Helikopter), über deren Bau wir nur staunen können.