Am Dienstag haben wir nochmals einen Mini-Zügeltag auf dem Programm, unser Ferienwohnung-Hausrat von Huttwil steht noch im Kellerabteil von Sonjas‘ Tochter Fiona und soll auch noch nach Kirchberg zur Einlagerung.

In den letzten Tagen zeigt sich immer klarer, dass Thomas‘ Handy trotz Akkuwechsel eigensinnige Muster zeigt und kein zuverlässiger Partner sein wird für unser geplantes Unternehmen. Letzte Gelegenheit um einigermassen effizient noch alle Daten aufs neue Gerät herüberzusaugen, denn der Laptop zum Synchronisieren ist ebenfalls bei Fiona zwischengelagert.

So gibts eine erste Extra-Auslage im Ferienbudget, wir werden bestimmt noch andere Artikel ersetzen müssen unterwegs. Einmal mehr erkennen wir, wie abhängig wir von diesen kleinen Spielzeugen sind, denn wir werden unterwegs auch unsere Verpflichtungen wie z.B. die Bezahlung von Rechnungen darüber abwickeln.

Das Einrichten aller Apps entlockt Thomas immer wieder lamaähnliche Geräusche, die fünf Wochen im Tschäppel haben doch etwas abgefärbt. Fein bekocht schaffen wir unsere Weiterreise dennoch pünktlich.

Büro- und Plaudernachmittag bei Fiona: Wiedersehen macht Freude

Nächster Stop ist Matzingen. Wir fahren durch urwaldähnliche Landschaft der Murg entlang und werden schon vor dem Endhalt tückisch gestoppt.

Der Murg entlang

Ein Schweizer Urwaldbiber war fleissig am Werk.

Naturhäcksel

Den Abend verbringen wir mit der Familie von Thomas, zuerst besuchen wir Heidi, im Alltag sehr treffend ‚Muetter‘ genannt und nehmen sie dann mit zur Familie seiner Schwester.

Brigitte und Martin mit Ramon und Rino sowie Muetter Heidi

Unser Sitzleder ist auch heute Abend gut in Form, wir müssen am nächsten Tag ja nicht zur Arbeit. Irgendwann schlüpfen wir dann gerne ins Sofabett und träumen von trockenen Nächten im Freien. Uns ist bewusst, dass wir noch manche nasse Zeltnacht erleben werden, umso mehr geniessen wir noch die Möglichkeit, trocken durch die Nacht zu kommen. Und wenn schon unbeständiges Regenwetter über längere Zeit, dann ist jetzt nicht der dümmste Moment.

Kaum auf Weg am Mittwochvormittag, ruft der Pneu von Thomas nach Luft. Es nimmt recht Zeit in Anspruch, da die Pumpe den Pneu im ersten Anlauf entleert anstatt zu pumpen. Tücken der Technik, allerdings menschlich begründet. Kaum wieder unterwegs erkennt Sonja die spazierende Steffi, eine frühere Kollegin aus Wildhauser-Zeit, sicher zehn Jahre nicht gesehen. Jetzt ist auch klar, weshalb das Pumpen genau soviel Zeit beanspruchen musste. Wiedersehen machen einfach Freude.

Danach gehts ohne Ablenkungen nach Braunau, dort sind wir zu Kaffee und Erdbeerblechkuchen bei Michi und Vanessa zu Besuch. Thomas und Michi haben bis vor Kurzem regelmässig im Jogginggrüppli zusammen trainiert.

Bei Michi und Vanessa

Heute hüpfen wir von Tisch zu Tisch, denn zum Zmittag sind wir bei Marcel, ebenfalls ein Tourenkolleg, eingeladen. Seine Partnerin Angelika sehen wir leider nur noch kurz. Die uns gestellten Fragen wiederholen sich, dennoch ergeben sich daraus sehr unterschiedliche Gespräche und Themen. Und wir erzählen nach wie vor mit Freude von unseren Plänen.

Bei Marcel und Angelika

Wir nutzen das fünfminütige trockene Zeitfenster um nochmals das Zuhause zu wechseln. Wir sind bei Claudio und Fabienne in Halbpension all inclusive und auch Romina, Thomas‘ Tochter kommt zum Essen und Spielen. Das dritte erwachsene ‚Kind‘ von Thomas ist für unbestimmte Zeit auf Reisen, deshalb ist eine persönliche Verabschiedung von ihm nicht möglich. Dasselbe gilt für Sonja‘s ältesten Sohn, beide halten sich in Südamerika auf und sitzen aufgrund von Corona bis auf Weiteres fest.

Bei Claudio und Fabienne, mit Romina

Endlich ist ein kurzes Zwischenhoch angekündigt, wir werden bescheiden und sind für jeden trockenen Tag dankbar. Heute Donnerstag stellen wir nun unsere Fahrräder ein und wechseln von Rad auf Fuss. Ein Besuch an Fiona‘s Arbeitsort bietet sich an, denn das heutige Tagesprogramm hat noch Lücken und Balterswil ist eine willkommene Zusatzschlaufe.

Wiedersehen mit Fiona zum Letzten

In Kirchberg nehmen wir noch einige kleinere Materialanpassungen vor, so tragen wir nun Wanderstöcke und einen Regenschirm im Rucksack mit. Es folgt eine weitere Schlüsselabgabe, ab sofort sind wir schlüssellos unterwegs. Von nun an werden wir Schritt für Schritt Richtung Albanien wandern und wir fragen uns selber, wohin uns der Weg führen wird. Denn auch mit Plan fühlen wir uns dennoch teilweise planlos.

Mit Foxtrott oder doch eher Salsa Richtung Albanien?

Für heute ist jedoch das Ziel noch klar: wir werden von Sepp und Vreni einmal mehr auf allen Ebenen verwöhnt. Unsere Kleider drehen erstmals seit Reisebeginn ein paar feuchte Runden in der Waschmaschine und es müffelt nun nicht mehr aus dem wasserdichten Kleiderbeutel.

Bei Sepp und Vreni

Die Bekanntschaft mit den beiden hat eine spezielle Geschichte. Sepp ist ein Touren-Freund von uns beiden und schöne Erlebnisse in den Bergen mit kulinarischen Einlagen in Selbstversorgerhütten verbinden uns. Vreni und Sonja haben vor rund 10 Jahren im Spital Wattwil zusammen gearbeitet. Sonja als Lernende HF im 1. Ausbildungsjahr mit viel Bewunderung für Vrenis Engagement für die Patienten. Wiedersehen macht einfach Freude!

Heutiger Kochevent: Spiessli aus dem selbstgebastelten Tandoori-Grill mit gebratenen Kartoffeln an Sauerquarksauce. Gut haben wir heute das Mittagessen knapp gehalten.

Kreative Kochkunst: Männer am Grill

Bei Geschichten und Philosphieren ist plötzlich schon wieder das morgige heute, einem Wurzelkocher entgeht ein Wurzelsepp nicht so leicht.

Wurzelkocher bei Wurzelsepp

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