Entspricht im Rother-Führer Etappe 18

Da auch heute eine lange Tour mit drei Passübergängen geplant ist und der Wetterbericht bereits am frühen Nachmittag Gewitter verspricht, bietet uns der sehr aufmerksame Wirt frühes Frühstück an. Bereits um halb sieben sitzen wir schon wieder hungrig am Tisch… etwas sehr Ungewohntes für uns beide.

Ausgeschlafen und startklar im Rifugio Sant‘Antonio

Im Abschiedsgespräch mit dem Wirt erfahren wir, dass das schöne Rifugio im 15. Jahrhundert gleichzeitig mit der Kirche erbaut wurde. Später diente es als Schulhaus, unser Gesprächspartner selbst ging hier zur Schule. Vor 35 Jahren hat er mit seiner Ehefrau dann im selben Gebäude als erster zu Wirten begonnen. Nun im Pensionsalter möchten sie es gerne einem Nachfolger übergeben, es ist jedoch bis jetzt nicht gelungen, jemanden zu finden, der bereit ist, 365 Tage im Jahr Gäste zu verwöhnen.

Unser Weg führt uns dann über rund vier Gehstunden mehrheitlich sanft dem singenden Bach entlang. Die wildromantische Landschaft erinnert uns an Engadiner Täler, einfach noch vor dem Tourismusboom und somit sehr einsam. Da der Schnee noch zu riechen ist, müssen wir einen gut gefüllten Bach überqueren und erhalten eine Kneippeinlage. Im Talkessel angelangt, fragen wir uns, über welche Stelle uns der Weg wohl führt. Grobe Felsblöcke sind noch von Schneefeldern umringt und diese Passage hat erstmals auf der GTA alpinen Charakter. Unsere Steigeisen tragen wir jedoch weiterhin ungebraucht als Gewichtszulage mit uns.

Zuerst führt der Weg noch sanft im Tal
Wir folgen dem langen Taleinschnitt in Begleitung eines singenden Baches
Der Schnee ist noch zu riechen
Zum Glück sind die Schneefelder von der Sonne aufgeweicht

Die Wolkentürme wechseln sich immer wieder ab mit blauem Himmel und wir sind optimistisch, trocken im Rifugio einzutreffen. Wir verzichten jedoch auf längere Pausen und auf ein Zmittagplättli, denn die Wolken ziehen mystisch um die Berggipfel.

Die Wolken türmen sich mystisch über den Berggipfeln
Ein weiterer Passübergang ist geschafft
Mystische Stimmung

Bereits kurz nach Eintreffen im Rifugio lösen sich die Wolken und ein weiter Tiefblick bis in die Poebene eröffnet sich.

Wir sind nun wieder im fast schon traditionellen Sixpack unterwegs, Fränzi und Hanspeter haben den Weg von Alagna mit einer Mitfahrgelegenheit verkürzt und sind nun auch wieder im selben Etappenrhythmus wie wir und die beiden Holländer Pieter und Gerrie.

Und noch dies, nein, kein Kommentar zum Essen, nur Fakten: zum Znacht gibt es Antipasti, dann Penne an Zucchetti-Sauce, nachher zwei verschiedene Salate mit Vitello Tonnato und zum Dessert selbstgebackenen Schoggikuchen oder Panna Cotta und Cafe. Und dies wohlgemerkt in einer alpinen Hütte auf 2100 müM. Zimmerzuteilung erfolgt paarweise im 4er-Zimmer. Und dies für 40 Euro pro Person. Das Paradies liegt so nah!

Heute auch mal durch Matsch
Sant‘ Antonio di Val Vogna – Rifugio A. Rivetti

1 Kommentar

Brigitte Steiert · Juli 4, 2019 um 14:45

Isch eifach schö, dasi au es bizzli dörf teilha a eure tolle Tour! Gnüsseds weiterhin:-)!

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