Ohrid

Ohrid wurde in seiner Geschichte von den Illyrern, Griechen, Römern, Slawen und Osmanen beherrscht und aus jeder Epoche finden sich noch Bauwerke, viele davon gut unterhalten und aufwendig restauriert.

2021: Herzlicher Empfang in Ohrid
Tag #1 / Tagesmotto: zurück in die Vergangenheit

So reisen wir innerhalb eines Tages durch mehrere geschichtliche Epochen und klappern die Sehenswürdigkeiten ab.

200 v.Chr.: das Amphitheater wurde in der hellenischen Epoche erbaut und war Zentrum für die Kultur. Die Römer benutzen es später auch für Gladiatoren-Kämpfe.
Ende 9. Jahrhundert: die Orthodoxe Kirche St. Kliment und Pantelejmon auf Plaošnik wurde im Byzantinischen Reich erbaut und später durch die Osmanen in eine Moschee umfunktioniert.
Ende 10. Jahrhundert: Zar Samuil liess während der bulgarischen Herrschaft die Festung von Ohrid bauen. Sie nimmt die gesamte Hügelkuppe ein.
Sieht etwa so ‚auf Händen tragen‘ aus?
Ab 1037: die Sophienkirche wurde unter der Herrschaft der Byzantiner erbaut. Ab 1385 im osmanischen Reich wurde die Kirche in eine Moschee umfunktioniert.
Ca. 13. Jahrhundert: die orthodoxe Kirche Jovan Kaneo wurde kurz vor der Machtübernahme der Türkischen Osmanen im byzantinischen Reich erstellt. Sie liegt wunderschön oberhalb der Küste und ist das Wahrzeichen von Ohrid.
1573: die Ali Pasha Moschee wurde im osmanischen Reich erbaut
Ohridsee

Der Ohrid See ist der zweitgrößte See der Balkanhalbinsel und einer der ältesten Seen der Welt. Er soll etwa 2 bis 5 Millionen Jahre alt sein. Gespiesen wird er grösstenteils aus unterirdischen Quellen, und er besticht durch sein glasklares Wasser. Im See leben viele endemische Fischarten.

Tag #2 / Tagesmotto: Eine Schifffahrt die ist lustig

Auf dem schwach besetzten Boot Nova Christina reisen wir der nordmazedonischen Küste entlang. Stolz preist der Kapitän mehrsprachig die touristischen Highlights der Ostküste an.

Blick zurück auf St. Jovan Kaneo
Vorbei an idyllischen Ferienorten am Fusse des Galičica Nationalparks, hier Trpejca

Leider ist das Pfahlbauerdorf ‚Bay of Bones‘ am Montag geschlossen und wir können die nachgebaute Siedlung nur vom Boot aus besichtigen. Der Ohridsee war in prähistorischen Zeiten das Zuhause von Pfahlbauern, welche auf einer Plattform mit bis zu 10‘000 Holzpfählen verankert waren, gelebt haben. Die Überreste dieser Siedlung wurden von Archäologen zwischen 1997 und 2005 ausgegraben und möglichst echt rekonstruiert.

Bay of Bones ist eine authentische Rekonstruktion eines Teils der Pfahlbauersiedlung, die zwischen 1200 und 600 v. Chr. am Ohrid-See entstanden ist.
Den theatralischen Namen hat die Siedlung aufgrund der zahlreichen Tierknochen und Schiffsteilen erhalten, welche gefunden wurden.

In Sveti Naum (St. Naum), welches seinen Namen aufgrund des Klosters erhalten hat, bleibt die Zeit stehen.

Ein Ort zum Verweilen: Sveti Naum
Der Albino-Pfau als Zeichen der unbefleckten Maria?
Heiliges Wasser: Frischwasserquelle Mitten in der Kapelle
Naturparadies und Quellgebiet mit glasklarem Wasser bei Sveti Naum
Auch den vielen Fischen gefällt es
Segelfalter in Pose
Wo sich die Tiere wohl fühlen, da finden auch wir einen idyllischen Platz
Die Bootsbesatzung ist zum Spassen aufgelegt: Clement macht den Schiffsclown
Vogelfrei und vögeliwohl
Blick zurück auf den Galičica Nationalpark,: über diese Krete sind wir ‚mol ufe, mol abe‘ gewandert
Tag #3 / Tagesmotto: Vamos a la playa

Und dann üben wir uns wieder einmal im Nichts-tun… gar nicht so einfach!

In Ohrid sind die Wanderwege recht gut
Flucht in die Bucht
Eleganter Beach-Dance auf Steinen
Skopje

Der Bus fährt uns in rund drei Stunden und über 185 km nach Skopje, Nordmazedoniens Hauptstadt. Unser Ausflug hat zwei Gründe: Erstens braucht Thomas neue Schuhe, die aktuellen haben nun etwa 1’000 km auf den Sohlen und beginnen, sich in Einzelteile aufzulösen. Obwohl es in Ohrid zahlreiche Sportgeschäfte gibt, bietet das dortige Sortiment nur kosmetische Sportschuhe, an, einen leichten und doch stabilen Trailrunner finden wir in ganz Ohrid nicht, obwohl wir jeden Shop von hinten nach vorne durchsuchen. Und der zweite Grund für unseren Ausflug nach Skopje macht richtig Freude: wir erwarten nämlich am Freitagabend Schweizer Besuch und spielen deshalb Empfangskomitee!

Vorher
Nachher
Matka-Schlucht

Die Matka-Schlucht bietet sich als idealer Tagesausflug an, um der grossen Stadthitze zu entfliehen. Die Schlucht im Nationalpark ist nur etwa 15 Kilometer von Skopje entfernt und nicht nur wir hatten diese Idee, je älter der Tag umso belebter das Ausflugsziel. An allen lauschigen Plätzchen sind Decken ausgelegt. Alles ist mit dabei, die verhüllte Grossmutter, das quengelnde Kleinkind, der durstige Papa, der ganze Inhalt des Kühlschranks, das Radio mit traditioneller Musik und natürlich hunderte von Autos. Entlang der Strasse ist alles verstellt, der öffentliche Bus kann nicht einmal mehr wenden, so lässt der Fahrer kurzerhand sein Fahrzeug und die Passagiere einfach stehen. Beim Stausee besteht die Möglichkeit, mit einem Motorboot oder Kajak durch den Canyon zu reisen, doch wir wählen, wen wundert‘s, den einsamen Wanderweg leicht erhöht über dem Wasserspiegel.

Ein gut ausgebauter Weg führt etwa 5 km in die Schlucht hinein
Bald sind wir fast alleine, zu Fuss ist kaum jemand unterwegs
Gut parkiertes Kajak

In der 550’000 Einwohner zählenden Stadt Skopje können wir innerhalb von einem Tag gleich mehrere Städte besuchen.

Durch Istanbuls Bazar
Der Muezzin ruft
Türkischer Kaffee
Gelati italiani
Mazedonischer Triumph-Bogen oder Arc de Triomphe?
Busse wie in London
An jeder Ecke stehen Statuen und Denkmäler
Im Hintergrund die alte Steinbrücke
Grosse Teile der Innenstadt sind autofrei
Aber auch viele bettelnde Menschen prägen das Bild

Und zum Schluss kommt das Beste: Una noche de baile en Havanna! Wir sehen zwar lustig aus mit unserer Outdoor-Kleidung und den Turnschuhen neben den adrett gekleideten jungen Damen und den gestylten Herren. Aber das stört niemanden und unsere Füsse tragen uns für einmal fast schwerelos durch die erfrischende Nacht in kubanischem Salsa-Vibe. Lange ist die letzte Party-Nacht her, Skopje groovt und ist voll auf unserer Wellenlänge!

Schluss jetzt, bald sind wir zu Viert unterwegs. Morgen fahren wir zurück nach Ohrid und dann geht’s endlich wieder ab in die Berge!

Ohrid und Skopje

2 Kommentare

Reini · Juli 16, 2021 um 22:08

Beim Betrachten Eurer Fotos von Ohrid kommen starke Erinnerungen auf an den Ferienaufenthalt 2011 mit Yvonne. Dieselben Sehenswürdigkeiten besuchten wir auch.
In Skopie verbrachten wir auch einige Tage.
Nun wünsche ich gutes Weiterwandern mit den zwei BegleiterInnen, die Ihr uns sicher noch vorstellen werdet.
Dankeschön, dass Ihr Euch die Mühe des Berichtverfassens macht und uns an Eurer sehr interessanten Reise teilnehmen lasst.
Reini

Bruderer Trudi · Juli 16, 2021 um 19:25

Die „Reisen in die Vergangenheit“ sind für mich immer überaus interessant und voller Überraschung. Doch die vielen Jahreszahlen verwirren mich stets. Euch beide werden wir dann zu Hause, nach vollendeter Reise, über die Geschichte Mazedoniniens abfragen!!! – Ich verfolge nach wie vor eure Reise mit Interesse.
Weiterhin wünsche ich euch viel Spass und gutes Gelingen Trudi

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