Entspricht im Rother-Führer Etappe 23
Der Himmel hat sich über Nacht aufgeklärt, die Luft ist am Morgen noch herbstlich frisch. Der Weg führt uns die ersten beiden Wanderstunden aufwärts über den Colle di Pian Spergiurati und ganz ohne Schweiss gehts auch heute nicht.
Es sind keine weiteren GTA-Wanderer im selben Rhythmus unterwegs, wir sind gespannt ob wir wieder auf spannende Mitwanderer treffen werden. Unsere Gspändli vom Juni haben unterdessen Ventimiglia erreicht und sind bereits wieder zu Hause.
Auf der Alpe Chiaramonte treffen wir auf den 72-jährigen Giorgio, welcher seit vielen Jahren den Sommer auf der Alp verbringt und sehr einfach lebt. Aus der von Hand gemolkenen Milch produziert er ohne technische Hilfsmittel Alpkäse. Wir erhalten Kaffee und feinen Käse, er erhält von uns etwas Unterhaltung und ein paar Handgriffe. Sein zahnloses Lachen ist ansteckend und ehrlich.
Nebelschwaden sind inzwischen aufgezogen, somit beschränkt sich die in den Führern hochgelobte Aussicht auf den Weg, welcher im Hang quert.
Nach einem längeren Abstieg können wir den Nebelschwaden entwischen und im Dorf Succinto lädt uns das Rifugio El Pero überraschend zum Verweilen ein. Die Box mit dem Vipern-Gegengift entdecken wir in einem Torbogen Mitten im Dorf. Der antike Defi.
Der Weg führt uns nochmals auf einer wunderschönen Mulattiera bis Fondo, wo wir im posto tappa Trattoria del Ponte angemeldet sind. Die Ankunft in Fondo erinnert uns ans Verzascatal, es wimmelt von Autos, Hunden, Bambini, Italienern. Klar, es ist Sonntag! Aber ab 18 Uhr gehört Fondo uns, hat vielleicht auch mit dem einsetzenden Regen zu tun.
Unser Ziel für die nächsten beiden Wochen ist Susa zu erreichen, das wäre dann etwa in der Hälfte bis Ventimiglia. Die erste Woche durchwandern wir die Region des Gran Paradiso Nationalparks, wobei die GTA versucht, die touristischen Abschnitte zu umgehen.
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